Glossar - entomologisches Wörterbuch

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A

Abdomen
Der hinter dem Brustteil liegende Hinterleib des aus drei Körperabschnitten bestehenden Insekts.

Aberration
Eine außerhalb der normalerweise auftretenden Farbvariantionen liegende Abweichung von artspezifischen Merkmalen, welche durch Fehler in der Erbsubstanz oder andere erbliche Veränderungen der DNA auftritt.

Ader
Jene Verstrebungen in den Flügeln von Insekten, die zur Stabilisation im Flug dienen. nach dem Schlüfen wird eine Flüssigkeit durch sie gepumpt, duch die sich die Flügel letztlich entfalten. Im ausgehärteten Zustand verbleiben nur noch leere Röhren ohne Flüssigkeit.

Alula
Das äüßere der drei Läppchen an der Flügelbasis der meisten Fliegen.

allopatrisch
Bezeichnung für nahe miteinander verwandte Taxa in unterschiedlichen Verbreitungsgebieten.

Anal
beschreibt den After oder die hintere Spitze des Abdomens.

Analdreieck
Das dreieckige Flügelfeld an der Wurzel der Libellenflügel
.
Analwinkel
Jener Bereich der Flügel, an dem Innen-, und Außenrand zusammentreffen.

Antenne
Sinnesorganträger am Kopf von Insekten.

Antenodal-Queradern
Kleine Queradern zwischen Flügelbasis und Nodus an der Vorderkante von Libellenflügeln.

Apex
Bezeichnung für Flügelspitze. Jener Bereich an dem der Kostalrand (Flügelvorderkante) mit dem Außenrand zusammentrifft.

apikal
bezieht sich auf den Apex, also die Flügelspitze, oder den entferntesten Teil eines Organs.

Arista
Endteil des Fühlers vieler Fliegen, der aus borstenförmigen, verschmolzenen Fühlergliedern besteht.

Art
Bezeichnung für eine Gruppe von Individuen, die sich miteinander fortpflanzen, und fruchtbare Nachkommen zeugen können. Hybriden zählen nicht als eigenständige Arten, da deren Nachkommen sich nicht fortpflanzen können.

Artengruppe
Bezeichnung für nahe miteinander verwandte Arten.

Augenfleck
Das typische Merkmal der Satyrinae und der meisten Saturniidae. Im inneren meist hell und bunt gefärbt, ist dieser Fleck häufig dunkel gesäumt, und erinnert daher stark an ein Auge - daher der Name.

Außenrand
Der äußerste Teil eines Insektenflügels; bei Schmetterlingen ist dieser sehr oft mit länglichen Schuppen (sogenannten Fransen) besetzt.

B

Basalnerv
Der Basalnerv oder Basalader, ist eine tragende Strebe im Flügel von Hautflüglern wie zum Beispiel Wildbienen, und ist ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung der Arten.

Basalregion
Die Basalregion bezeichnet die Flügelregion zwischen dem Körper und der Flügelmitte (Diskalregion) eines Schmetterlingsflügels.

C

caudal
bezieht sich auf den Schwanz oder das Hinterende eines Insekts.

Cerci/Cercus
Die teilweise sehr langen Anhänge am Hinterleib vieler Insekten.

Cheliceren
Das erste Paar der Mundwerkzeuge von Spinnen.

Chitin
Stickstoffhaltiges Kohlenhydrat. Aus diesem Material besteht das Außenskelett der Insekten. Menschliche Nägel sind ebenso chitinhaltig.

Chromosomen
Bestandteile der DNA (Desoxyribonukleinsäure), welche die Erbinformationen in den Zellkernen enthalten. Chromosomen sind die Hauptbestandteile der Zellkerne.

Chrysalis
Puppen von holometabolen Insekten.

Clavus
Der Clavus bezieht sich auf den hintersten Teil im Vorderflügel einer Wanze.

Corium
Das Corium bezeichnet den Hauptteil des Vorderflügels von Wanzen.

Cubitus
Beschreibt eine der großen Längsadern im hinteren Flügelteil von Insekten.

Cuneus
Die etwa dreieckige Region des Vorderflügels der Wanzen. Der Cuneus liegt an der Vorderkante der Flügel.

D

Diapause
Als Diapause bezeichnet man die Ruheperiode in der Entwicklung eines Insekts. In freier Natur wird die Diapause nicht iwe allgemein of angenommen durch den im Herbst stattfindenden Temperaturrückgang, sondern durch die jahreszeitlich bedingten Kurztagsbedingungen ausgelöst. In wärmeren Regionen fällt die Diapause meist in die vegetationsarme Zeit und hilft bei der Überbrückung von Nahrungsknappheit.

Dimorphismus
bezeichnet unterschiedliche Formen eines Individuums innerhalb einer Art. Bei Insekten kommt sowohl Saisondimorphisms (wie z.B.: bei A. levana, die eine Frühjahrs-, und eine Herbstform entwickeln), als auch Sexualdimorphismus (am Beispiel von O. antiqua, da hier die Weibchen nur Mikroflügel ausbilden, während die Männchen flugfähig bleiben) vor.

diskal
bezieht sich auf die Mitte eines Insektenflügels.

Diskalregion
Die Diskalregion bezeichnet den Bereich in der Mitte eines Insekten-, (Schmetterlingsflügels).

diskoidal
Wird meistens in Zusammenhang mit einem in der Mitte des Flügels befindlichen Diskoidalflecks gebraucht. Bezeichnet einen am Zellende liegenden Punkt in der Flügelmitte.

Diskoidalzelle
Die Diskoidalzelle bezeichnet eine, oder auch mehrere auffällige Zellen in der Mitte eines Insektenflügels.

distal
Bezeichnet den von der Körpermitte am weitesten entfernten Punkt eines Flügels, oder das am weitesten vom Körper entfernte Ende eines Insekts.

DNA
Desoxyribonukleinsäure. Die DNA ist der Träger der genetischen Informationen eines Individuums. Sie enthält die Gene, also die Bauanleitung eines Lebewesens und ist in Form einer Doppelhelix organisiert.

dorsal
Den Rücken oder die Oberseite eines Insekts betrffend.

Duftschuppen
Jene Schuppen auf Schmetterlingsflügeln, die den von den Drüsen an ihrer Basis ausgeschütteten Duftstoff verteilen. Diese Schuppen weisen eine andere, spezielle Form auf.

Duftschuppenfleck/strich
Ein sich meist von der umliegenden Flügelregion abhebender Bereich, der mit Duftschuppen besetzt ist. Der Duftschuppenfleck ist fast immer mit freiem Auge erkennbar. (ein gutes Beispiel ist die Familie der Hesperiidae)

E

endemisch
auf ein bestimmtes, lokal begrenztes Gebiet beschränkt.

Ecdysis
bezeichnet den Häutungsprozess der Insekten.

Elytren
Die Elytren sind die aus Chitin bestehenden, gehärteten Vorderflügel der Käfer und Ohrwürmer.

Embolium
Der schmale Rand vor der Costa der Vorderflügel vieler Wanzen.

Endopterygota
Als Endopterygota werden alle Insekten mit vollständiger Verwandlung bezeichnet.

Epiproct
Ein Anhang von Borstenschwänzen und Eintagsfliegen, der an der Mitte des letzten Abdominalsegments, direkt oberhalb des Afters entspringt.

Exopterygota
Alle Arten mit unvollkommener Verwandlung. Die Flügelanlagen von Exopterygota entwickeln sich schrittweise an der Körperaußenseite.

Exuvie
Bezeichnung für abgestreifte Larven-,, oder Puppenhaut.

F

fakultativ
die Wahl lassend. Wird in der Entomologie vor allem zu Beschreibung möglicher, aber für das Überleben der Art nicht zwingend notwendiger Lebensweisen verwendet.

Familie
Hauptkategorie in der biologischen Systematik, in der Gattungen, Unterfamilien und Triben zusammengefasst werden.

Form (f.)
bezeichnet in der Entomologie abweichende, individuelle und jahreszeitliche Ausprägungen von Individuen innerhalb einer Art. (Abkürzung f)

Femur
Der Femur ist der Schenkel eines Insekts. Im Genauen wird damit das dritte und größte Glied eines Insektenbeines beszeichnet.

Flagellum
Als Flagellum beszeichnet man die Fühlergeißel jenseits des zweiten Fühlergliedes.

Flügelschüppchen (Tegula)
Schulterblattartiger Lappen, der die Vorderflügelwurzel vieler Hautflügler überdeckt. Ebenso verwendet wird die Bezeichnung für das mittlere der drei Läppchen an der Flügelbasis vieler Fliegen.

Frenulum
Borste oder Borstengruppe vieler Nachtfalterarten, die Vorder und Hinterflügel aneinander koppeln.

Fühlerkolben
Bezeichnung für das verdickte Ende von Fühlern, zum Beispiel bei Tagfaltern, und einigen anderen Ordnungen.

G

Gallen
Durch Insekten verursachte Wachstumsanomalien an Pflanzen. Viele Blattwespenarten produzieren zur Fortpflanzung Gallen.

Gaster
Der Gaster ist der breite Hauptteil des Hinterleibes von Hautflüglern.

Gattung
Genus, Kategorie in der biologischen Systematik, in der eine oder mehrere Arten, mit stammesgeschichtlich gemeinsamen Ursprung zusammengefasst sind. Die Gattung findet sich in der Systematik im ersten Wort des lateinischen Namens eines Insekts.

Gena
Die Gena bezeichnet die Wange eines Insekts. Im Genauen wird damit der Teil des Insektenkopfes unterhalb und hinter dem Auge beschrieben.

Generation
Bezeichnet alle innerhalb eines bestimmten Zeitraumes vorkommenden, gleichaltrigen Individuen einer Art.

Generationsverlauf
Entwicklungsverlauf innerhalb einer Population.

Genitalapparat
Bezeichnet den äußeren, sklerotisierten Teil der Genitalorgane eines Insekts. Bedeutung hat der Genitalapparat vor allem bei der sicheren Bestimmung von Arten, deren Individuen rein äußerlich nicht, oder nur sehr schwer zu unterscheiden sind! Bei manchen Spezies dient er auch als Klammerapparat, der das gemeinsame Wegfliegen während einer Paarung ermöglicht, ohne die Partner zu trennen

 

Genitalien
Bezeichnung für die äußeren Begattungsorgane von Insekten, sowie in weiterer Folge aller Geschlechtsorgane.

Genus
Gattung, Kategorie in der biologischen Systematik, in der eine oder mehrere Arten, mit stammesgeschichtlich gemeinsamen Ursprung zusammengefasst sind. Der Genus findet sich in der Systematik im ersten Wort des lateinischen Namens eines Insekts.

Gynandromorphismus
Bezeichnet ein Individuum, bei dem sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale vorhanden sind.

H

Hilltopping
Bezeichnet das ofmals stundenlange Umfliegen des höchsten Punktes eines Berges, das vor allem bei manchen lokalen Lepidopterapopulationen beobachtet werden kann..

Homonym
Bezeichnung für einen oder mehrere identische Namen für ein Taxon, oder für verschiedene Taxa.

hyalin
transparent, durschscheinend, glasartig

Hybride
Nachkommen zweier Individuen, die nicht der selben Art angehören.

I

ICZN
Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur.

Imago
Letztes, adultes Entwicklungsstadium eines Insekts

Innenrand
Bezeichnung für den Hinterrand der Flügel

J

Julliensches Organ
Duftschuppen am Ende des achten Hinterleibssegments männlicher Augenfalter.

K

klinale Variation
Bezeichnung für eine geografische Variation bei einer weit verbreiteten Art, bei der sich ein Merkmal über eine größere Entfernung allmählich verändert.

konspezifisch
Bezeichnung für ein und der selben Art angehörend.

Kopulation
Fortpflanzungsakt, Paarung

Kosta (Costa)
Die meist den Vorderrand bildende, am weitesten vorne liegende Ader des Vorder-, und Hinterflügels.

Kostalfalte
der Umschlag an der Vorderkante eines Vorderflügels, unter dem ofmals auch Duftschuppen liegen.

M

marginal
bezieht sich auf den Außenrand des an den Flügel anschließenden Bereiches.

Marginalregion
Jener Bereich eines Flügels, der sich basalseitig an den Außenrand anschließt.

mediobasal
bezeichnet die Mitte der Basalregion eines Flügels.

mediodiskal
bezeichnet die Mitte der Diskalregion eines Flügels.

Morphologie
Lehre von der Gestaltung der Körper. In der Entomologie bezeichnet die Morphologie die Wandlung vom Ei über die Präimaginalstadien bis zum erwachsenen Insekt (Imago).

Myrmekophilie
Beschreibt die Anpassung bestimmter Arten an ein Leben mit und unter Ameisen. Ein bekanntes Beispiel liefern dabei einige Lycanidae Arten, deren Präimaginalstadien parasitär im Bau von Ameisen leben.

N

nominotypische Form
bezeichnet die Stammform einer Art, im genauen ein untergeordnetes Taxon, das den Typus eines unterteilten Taxons einschließt und denselben Namen trägt.

O

obligat
bezeichnet ein Verhalten oder eine Lebensweise, das für das Überleben eines Individuums unerlässlich ist.

Oothek
Eigelege der Mantiden (Gottesanbeterinnen)

P

Paläarktis
Zoogeografischer Begriff für die gemäßigten Zonen Eurasiens und Japans.

Palpen
gegliederte, am Kopf eines Insekts befindliche Fortsätze die zudem meist mit länglichen Schuppen oder Häärchen besetzt sind. Bei den Lepidoptera dienen sie vor allem zum Schutz des empfindlichen Saugrüssels.

Pheromone
Signal-, und Lockstoffe, die vor allem der Kommunikation und dem Anlocken potentieller Geschlechtspartner diesen. Pheromone werden bei Insekten von speziellen Drüsen gebildet, und nach außen abgegeben, wo sie durch Luftströmungen verbreitet werden.

Polymorphismus
beschreibt das Auftreten von mehr als einer Form einer Art, innerhalb der selben Population.

Population
Vorkommen von Individuen einer Art innerhalb eines bestimmten Verbreitungsgebietes, in dem sich diese untereinander vermehren.

postdiskal
zwischen Flügelmitte und Randzone liegend.

Postdiskalregion
beschreibt jenen Bereich eines Flügels zwischen Flügelmitte und Randzone.

Puppe
Jenes Stadium in der Entwicklung eines Insekts, in dem tiefgreifende Veränderungen der Larvenorgane zu jenen der späteren Imago stattfinden. Dies geht fast immer mit einer vollkommenen Veränderung der Körperform einher.

R

Rassen
Morphologisch ähnliche Individuen einer Art, die sich durch vererbte Merkmale voneinander unterscheiden, und sich nur sehr selten miteinander kreuzen.

Raupe
Jugendstadium der Schmetterlinge und einiger anderer Insekten.

S

Saisondimorphismus
beschreibt die unterschiedliche Ausprägung von Merkmalen einer Art, bei der AUsbildung von mehreren Generationen einer Art.

Sexualdimorphismus
beschreibt die unterschiedliche Ausprägung von Merkmalen von Männchen und Weibchen einer Art.

Sklerotisierung
beschreibt die Härtung von Chitin durch Mineralische Einlagerungen.

Sommerruhe
Die Sommerform der Diapause, die nicht durch Kurztagsbedingungen, sondern durch Hitze und geringe Luftfeuchtigkeit ausgelöst wird. Dadurch wird die sommerliche Nahrungsknappheit in wärmeren Regionen überbrückt.

Subapikalregion
beschreibt den Bereich unmittelbar unter der Flügelspitze.

submarginal
bezieht sich auf den basalwärts, der Marginalregion anschließenden Bereich.

Submarginalregion
beschreibt den Bereich eines Flügels der sich basalwärts an die marginalregion anschließt

Sphragis
Die sklerotisierte Begattungstasche, die bereits befruchtete Weibchen zum Schutz vor weiteren Kopulationen am Hinterleib ausbilden. Als gutes Beispiel sie hier P. mnenosyne genannt.

Symbiose
Lebensgemeinschaft von Individuen verschiedener Arten zum gegenseitigen Vorteil.

sympatrisch
beschreibt das Vorhandensein nahe verwandter Taxa im gleichen Gebiet, oder in Verbreitungsgebieten, die sich überlappen.

Synonym
Jene Namen eines Taxons, die diesem zu einem späteren Zeitpunkt als dem der Erstbeschreibung gegeben wurden. In der entomologisch - wissenschaftlichen Forschung werden daher nur die jüngeren Namen als Synonym bezeichnet.

Systematik
Die Wissenschaft von der Vielgestaltigkeit der Organismen. Der Schwede Carl von Linne`gilt als Begründer der wissenschaftlichen Systematik.

T

Taxon
Einheit mit bestimmter Rangfolge (Art, Gattung und Familie). Um einen eigenen Namen zu erhalten, muss sich eine taxonomische Gruppe deutlich von anderen Gruppen unterscheiden.

Taxonomie
Die Wissenschaft die organismen benennt, und sie gemäß ihrer biologischen Verwandtschaft in ein System einreiht.

Thorax
beschreibt den Körperteil zwischen kopf und Hinterleib eines Insekts.

Typenfundort
Beschreibt jenen geografischen Punkt an dem ein Typusexemplar gefunden und gefangen wurde.

Typus
Beschreibung für jenes Exemplar dass dem Erstbeschreiber als Grundlage für die Beschreibung diente. Liegen, bzw. lagen diesem mehrere Exemplare ein und der selben Art vor, so spricht man von einer Typenserie, aus der letztlich ein Typus ausgewählt wurde.

V

Variation
Individuelle Abweichung von merkmalen einer Art innerhalb einer Population.

ventral
bezieht sich auf bauchseitig.

Verbreitung
Das geografische Gebiet, in dem Individuen einer Art oder unterart vorkommen.

W

Wanderfalter
Falter einer Art, die in Gebiete einwandern, in denen sie normalerweise nicht bodenständig vorkommen! Manchmal, können diese Arten in solchen Gebieten auch Nachkommen zeugen und Generationen hervorbringen.

Z

Zelle
beschreibt zum einen jenen von Adern umschlossenen Bereich eines Insektenflügels, aber auch einen Grundbaustein einer biologischen Einheit.

zirkumpolar
bezieht sich auf den geografischen Bereich um die Arktis.