Parnassius phoebus (Hochalpen-Apollo)
Text: Michael Frank, Fotos: Manfred Dirr, Werner Spiess, Mag. Christoph Wurzer
Abbildung 1: Parnassius phoebus ♀, Foto: © Werner Spiess |
|
Der Hochalpen-Apollo zählt zu den wohl schönsten Tagfaltern Europas. Leider sind seine Bestände an vielen früheren Standorten stark rückläufig, bzw. ist er vielerorts schon ganz verschwunden. In Deutschland finden sich nur mehr vereinzelte alpine Vorkommen; in den Zentralalpen kommt die Art aber lokal noch recht häufig vor.
In Europa nur in den Alpen. Im Gegensatz zum sehr ähnlichen Roten Apollo fliegt der Hochalpen-Apollo nur in feuchter Umgebung vorzugsweise in der Nähe von Quellbächen in Höhen von über 2000 Metern. Außerhalb Europas kommt der Falter sowohl in Nordamerika (Rocky Mountains), und im asiatischen Raum (Ural, Altai-Gebirge, Tienschan, Sibirien bis nach Kamtschatka) vor.
Parnassius phoebus fliegt in einer Generation von Ende Juni bis Ende August. Die Eiablage erfolgt meist an Steinen oder an der Vegetation in unmittelbarer Nähe der Futterpflanzen. Direkt an der Futterpflanze werden die Eier, in denen die Jungraupen überwintern, jedoch nur selten abgelegt. Die Raupen selbst kann man dann fast immer in unmittelbarer Wassernähe finden, nicht selten sogar an Pflanzenpolstern mitten in Bachbetten. Die Verpuppung erfolgt in einem feinen Kokon zwischen Moss oder im Blattmoder.
Als Futterpflanze dient der feuchtigkeitsliebende Bewimperte Steinbrech (Saxifraga aizoides), andere Futterpflanzen sind in Europa nicht bekannt.
Abbildungen 2: Saxifraga aizoides, Foto: Manfred Dirr |
Abbildungen 3: Saxifraga aizoides, Foto: Wikimedia-User "Tigerente", Lizenz: GFDL |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Die nachfolgenden Bilder zeigen die verschiedenen Entwicklungsstadien des Hochalpen-Apollos. Zur Vergrößerung klicken Sie bitte einfach auf ein Bild.
Abbildung 4: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr |
Abbildung 5: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr |
Abbildung 6: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Abbildung 7: Puppe von Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Abbildung 8: Jungraupe von Parnassius phoebus, Foto: © Mag. Christoph Wurzer |
Abbildung 9: Parnassius phoebus - Raupe, Foto: © Manfred Dirr |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Abbildung 10 - 11: Parnassius phoebus - Eier, Foto: © Mag. Christoph Wurzer |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Abbildung 12 + 13: Parnassius phoebus ♂, Foto: © Manfred Dirr |
Abbildung 14 + 15: Parnassius phoebus ♀, Foto: © Manfred Dirr |
zur Vergrößerung der Bilder, bitte darauf klicken |
|
Der Hochalpen-Apollo zählt zu jenen Arten, die bedingt durch die teilweise recht isolierten Lebensräume eine breite Palette von Variationen ausgebildet hat. Einige deutlich von der Nominatart zu unterscheidende Beispiele werden hier gelistet. In den französischen Alpes-Maritimes fliegt die f gazeli, die sich durch eine wesentlich breitere graue Marginalbinde auf den Vorderflügeln, und dem Fehlen des roten Zentrums im Postdiskalfleck (R3 - R4) unterscheidet. Auch fehlt das weiße Zentrum in den wesentlich kleineren roten Augenflecken der Hinterflügel. Die in der Ostschweiz fliegende f. cardinalis, weist eine deutlich dunkler geprägte Flügelüberseite auf, zudem sind die Augenflecke auf den Hinterflügeln mit einem schwarzen Strich verbunden. Die in der österreichischen Steiermark und in Kärnten vorkommende f. styriacus, weist wiederum deutlich ausgeprägtere rote Flecken in den schwarzen Postdiskalflecken der Vorderflügel auf. Ansonsten sehr ähnlich der f. cardinalis.