Parnassius phoebus (Hochalpen-Apollo)

Fabricius, 1793
 

Text: Michael Frank, Fotos: Manfred Dirr, Werner Spiess, Mag. Christoph Wurzer

Abbildung 1: Parnassius phoebus ♀, Foto: © Werner Spiess
 

Der Hochalpen-Apollo zählt zu den wohl schönsten Tagfaltern Europas. Leider sind seine Bestände an vielen früheren Standorten stark rückläufig, bzw. ist er vielerorts schon ganz verschwunden. In Deutschland finden sich nur mehr vereinzelte alpine Vorkommen; in den Zentralalpen kommt die Art aber lokal noch recht häufig vor.

Verbreitung
 

In Europa nur in den Alpen. Im Gegensatz zum sehr ähnlichen Roten Apollo fliegt der Hochalpen-Apollo nur in feuchter Umgebung vorzugsweise in der Nähe von Quellbächen in Höhen von über 2000 Metern. Außerhalb Europas kommt der Falter sowohl in Nordamerika (Rocky Mountains), und im asiatischen Raum (Ural, Altai-Gebirge, Tienschan, Sibirien bis nach Kamtschatka) vor.

Flugzeit
 

Parnassius phoebus fliegt in einer Generation von Ende Juni bis Ende August. Die Eiablage erfolgt meist an Steinen oder an der Vegetation in unmittelbarer Nähe der Futterpflanzen. Direkt an der Futterpflanze werden die Eier, in denen die Jungraupen überwintern, jedoch nur selten abgelegt. Die Raupen selbst kann man dann fast immer in unmittelbarer Wassernähe finden, nicht selten sogar an Pflanzenpolstern mitten in Bachbetten. Die Verpuppung erfolgt in einem feinen Kokon zwischen Moss oder im Blattmoder.

Futterpflanzen der Raupen
 

Als Futterpflanze dient der feuchtigkeitsliebende Bewimperte Steinbrech (Saxifraga aizoides), andere Futterpflanzen sind in Europa nicht bekannt.

Abbildungen 2: Saxifraga aizoides, Foto: Manfred Dirr
Abbildungen 3: Saxifraga aizoides, Foto: Wikimedia-User "Tigerente", Lizenz: GFDL
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Entwicklungsstadien
 

Die nachfolgenden Bilder zeigen die verschiedenen Entwicklungsstadien des Hochalpen-Apollos. Zur Vergrößerung klicken Sie bitte einfach auf ein Bild.

Falter
 
Abbildung 4: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr
Abbildung 5: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr
Abbildung 6: Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr
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Puppen
 
Abbildung 7: Puppe von Parnassius phoebus, Foto: © Manfred Dirr
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Raupen
 
Abbildung 8: Jungraupe von Parnassius phoebus, Foto: © Mag. Christoph Wurzer
Abbildung 9: Parnassius phoebus - Raupe, Foto: © Manfred Dirr
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Eier
 
Abbildung 10 - 11: Parnassius phoebus - Eier, Foto: © Mag. Christoph Wurzer
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Präparate
 
Abbildung 12 + 13: Parnassius phoebus ♂, Foto: © Manfred Dirr
Abbildung 14 + 15: Parnassius phoebus ♀, Foto: © Manfred Dirr
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Variationen
 

Der Hochalpen-Apollo zählt zu jenen Arten, die bedingt durch die teilweise recht isolierten Lebensräume eine breite Palette von Variationen ausgebildet hat. Einige deutlich von der Nominatart zu unterscheidende Beispiele werden hier gelistet. In den französischen Alpes-Maritimes fliegt die f gazeli, die sich durch eine wesentlich breitere graue Marginalbinde auf den Vorderflügeln, und dem Fehlen des roten Zentrums im Postdiskalfleck (R3 - R4) unterscheidet. Auch fehlt das weiße Zentrum in den wesentlich kleineren roten Augenflecken der Hinterflügel. Die in der Ostschweiz fliegende f. cardinalis, weist eine deutlich dunkler geprägte Flügelüberseite auf, zudem sind die Augenflecke auf den Hinterflügeln mit einem schwarzen Strich verbunden. Die in der österreichischen Steiermark und in Kärnten vorkommende f. styriacus, weist wiederum deutlich ausgeprägtere rote Flecken in den schwarzen Postdiskalflecken der Vorderflügel auf. Ansonsten sehr ähnlich der f. cardinalis.